Das intensive Krimidrama erzählt von Kroaten, die während des Bürgerkriegs in Jugoslawien nach Deutschland emigriert sind. Der Krieg ist aber offenbar mitgekommen: Als die Leiche eines über längere Zeit misshandelten Jungen gefunden wird, fällt der Verdacht auf den Vater. Eine kroatischstämmige Polizistin, selbst an Leib und Seele gezeichnet, spürt intuitiv, dass der Mann unschuldig ist, und stößt schließlich auf die grausige Wahrheit. Josef Rusnak hat Elisabeth Herrmanns Roman gemeinsam mit der Autorin adaptiert. Weil der Regisseur die Krimiebene zwar konzentriert, aber sachlich inszeniert hat, ist der biografische Hintergrund der jungen Heldin fast zwangsläufig ungleich spannender, zumal sich eine alptraumhafte Erinnerung an ihre Kindheit wie ein roter Faden durch den Film zieht. Die Bildgestaltung ist von besonderer Sorgfalt.